Kapelle Bruder Klaus in Vadura
Die Kapelle steht unterhalb der Strasse, die Pfäfers und Vättis miteinander verbindet. Der bekannte Architekt und Denkmalpfleger Walther Sulser von Chur entwarf die Pläne für die Kapelle. Die Grundsteinlegung erfolgte 1955, die Weihe durch Bischof Josephus Meile (1891-1957) im Jahr 1956.
Das Patrozinium erinnert an den Schweizer Nationalheiligen, Niklaus von Flüe (1417-1487), genannt Bruder Klaus. Seine Verehrung in der Schweiz, vor allem in den Grenzgebieten, erreicht während der Zeit des Zweiten Weltkriegs eine bislang unerreichte Intensität: Vor allem in katholischen Gegenden werden die Rettung von Heimat und Vaterland, ihre Verschonung von Krieg und Verderben der Fürsprache des Heiligen vom Ranft vor den himmlischen Mächten zugeschrieben. 1947 wird Niklaus von Flüe heiliggesprochen. Im Sarganserland gehört Bruder Klaus ab zirka 1940 zu den populärsten und meistverehrten Heiligen.
Beim Altar handelt es sich um einen bemalten Flügelaltar. Das Hauptbild ist eine Illustration der Erlösung: Christus als Priester opfert sich dem auf dem Gnadenstuhl sitzenden Himmlischen Vater, in der Liebe des Heiligen Geistes. Die heiligste Dreifaltigkeit im goldenen Licht der Gottheit, umgeben von den Engelchören, wird angebetet von der Muttergottes, die Kraft ihrer Muttergotteswürde in den Bereich des Dreifaltigen Gottes hineinreicht, und von Bruder Klaus, der ganz klein und bescheiden in der Ecke kniet.
Das Hauptbild wird umrahmt von den vier Hauptereignissen Weihnachten, Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten. In der Advents- und Fastenzeit werden die Flügel geschlossen. Dann zeigen sie für den Advent die Verkündigung und Predigt des Täufers und für die Fastenzeit das Abendmahl und die Kreuzigung.
Die Fenster sind bemalt und zeigen zehn Bilder aus dem Lebens des Kirchenpatrons.
Quelle: Die Gotteshäuser von Pfäfers von Johannes Huber Herausgeber: Katholisches Pfarramt Pfäfers, Pfäfers 2012